#ZUCKER: Heute ist Weltdiabetestag!
Die weltweit gefährlichste Droge – Zucker!

Die WHO (World Health Organisation) sagt, dass Zucker mit Zigaretten und Alkohol gleichzusetzen ist. Ich gehe sogar so weit, dass Zucker gefährlicher ist!

Süßigkeiten mit Industriezucker oder zuckerhaltige Limonaden sind für wenig Taschengeld in jedem Supermarkt, uneingeschränkt, auch für Schulkinder leicht erhältlich.

Zucker macht schon in kleinen Mengen süchtig und es ist sehr schwer, wieder davon loszukommen. Um so mehr, da in fast allen industriegefertigten Lebensmitteln versteckte Zuckerarten zu finden sind.

Candys
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Langfristig regelmäßiger Zuckerkonsum verursacht nicht nur Karies und Übergewicht, sondern kann auch zu lebensbedrohlichen und lebensverkürzenden Erkrankungen wie Diabetes, erhöhten Blutfettwerten (Cholesterin und Triglyceride) und infolgedessen zu Fettleber, Arterienverkalkung und Herzinfarkt führen. Auch Erschöpfung, Unkonzentriertheit und Depressionen können auf zu hohen Zuckerkonsum zurückgeführt werden.

Wenn einmal die Gewohnheit seinen Lauf genommen hat, brauchen wir sukzessive immer mehr von der süßen Sucht und geraten in einen Teufelskreis. Es kommt zu Heißhunger-Attacken durch Energietiefs, welche wir mit Zuckerkonsum kurzfristig kompensieren können, aber darauf folgt die richtige Erschöpfung.

Aber was passiert da eigentlich in unserem Körper mit Zucker?

Essen wir Zucker (Kohlenhydrate) wird dieser im Magen-Darm-Trakt gespalten und gelangt ins Blut. In der Bauchspeicheldrüse kommt das Signal an, dass der Blutzuckerspiegel zu hoch ist, so dass in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse Insulin gebildet und ausgeschüttet wird. Dieses baut Kanäle in Körperzellen ein, durch die der Zucker als wertvoller Energielieferant in die Zelle aufgenommen wird und an vielen Stoffwechselprozessen seine Aufgaben erfüllt.

Sollte der Blutzucker zu niedrig sein, erfüllt das Hormon Glukagon als Gegenspieler des Insulins seine Aufgabe, indem Zucker aus den Zuckerspeichern mobilisiert wird.

Der Großteil des Zuckers wird von der Leber aufgenommen und in Form von Glykogen gespeichert. Die Nieren filtern Zucker und führen ihn vollständig zurück ins Blut, so dass ein gesunder Harn frei von Zucker ist. Damit Muskelzellen sowie das Gehirn mit Energie versorgt werden, ist Zucker sehr wichtig!

Auch um die Zellen mit Mineralien und Spurenelementen zu beliefern, benötigen wir Zucker in Form von Glukose. Er ist hier Teil von essentiellen Transportsystemen in denen Glukose gegen verschiedene Mineralien ausgetauscht wird.

Interessant ist, dass es für Mineralien im Gehirn keine Messeinheit gibt, sondern nur für Glukose. Bei einem Mangel an Mineralien nehmen wir also fälschlich einen Heisshunger auf Süßes wahr.

Überschreiten wir nun unseren Zuckerbedarf permanent, stimmt irgendwann das Verhältnis zwischen Zucker und Insulin nicht mehr und die Zellen verlieren ihre Empfindlichkeit für Insulin. Es kommt zur Resistenz. Diese Erkrankung nennen wir Diabetes (DM) Typ II.

Eine kurze Erläuterung zum Unterschied zwischen DM Typ I und Typ II:

DM Typ I zeichnet sich durch einen Insulinmangel aus und manifestiert sich meist schon im Kindes- und Jugendalter.
Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die Betazellen der Bauchspeicheldrüse (hier wird in gesundem Zustand das Insulin produziert) von unserem eigenen Immunsystem angegriffen werden. Die Insulinproduktion nimmt ab, bis sie ganz ausbleibt. Glukose kann aus dem Blut nicht mehr ins Zellinnere gelangen und der Blutzuckerspiegel steigt an. Insulin muss ein Leben lang substituiert werden.

Beim DM Typ II produziert die Bauchspeicheldrüse zunächst vermehrt Insulin als Reaktion auf den erhöhten Blutzuckerspiegel, der meist durch zuckerreiche Nahrung sowie Bewegungsmangel über einen längeren Zeitraum verursacht wird. Dieser Zustand kann von den Betazellen nicht lange aufrechterhalten werden, da diese ermüden. Die Insulinproduktion sinkt und gleichzeitig entsteht eine Insulinresistenz.

Da Zucker nun nicht mehr als Energie für die Körperzellen verwendet werden kann, gelangt er direkt in den Fettstoffwechsel. Langfristig kommt es zu erhöhten Blutfettwerten (Cholesterin und Triglyceride), gefolgt von Bluthochdruck und Arteriosklerose.

Wieviel Zuckerkonsum ist unbedenklich?

Die von der WHO empfohlene Tagesdosis beträgt nicht mehr als 25 Gramm freiem Zucker pro Tag. Das entspricht nicht mehr als 6 Teelöffel!

Wie können wir langfristig dafür sorgen, unseren Blutzucker unter Kontrolle zu halten?

  • An erster Stelle steht die regelmäßige Bewegung! Es wird empfohlen, sich 150 Minuten pro Woche moderat sportlich zu betätigen (Radfahren, Laufen, zügig Gehen). Natürlich dem Alter und der körperlichen Verfassung angemessen.
  • Bitterstoffe gelten als Blutzucker senkende Lebensmittel. Dazu zählen insbesondere:
    • Zimt (ein bis sechs Gramm/Tag)
    • Methisamen, 27 Stück/Tag mit Wasser einnehmen (Bockshornkleesamen)
    • Kurkumawurzel (ausgekocht)
    • Ingwerwurzel (zehn Minuten in Wasser gekocht)
    • Blattgemüse, Chicoree, Grapefruit
    • Moringa (Drum Sticks)
  • Vitamin C (ein Gramm/Tag)
  • Omega3 Fettsäuren
  • Heißes Wasser auf nüchternen Magen – ein Glas in der Früh (gerne mit Ingwer)

Wie eingangs erwähnt ist Zucker wichtig für verschiedene Prozesse in unserem Organismus!

Wir brauchen uns jedoch nicht zu sorgen, dass wir durch den Verzicht auf Zucker, diesen Systemen im Körper schaden. In einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend frischem Gemüse, ein wenig frischem Obst, Hülsenfrüchten und Ballaststoffen befindet sich ausreichend Zucker, um alle Systeme gesund am Leben zu erhalten.

Probieren Sie doch selbst einmal einen zuckerfreien Monat aus!

Sie werden erleben, dass Sie mit weniger Schlaf auskommen, den ganzen Tag erholt und frisch sind, sich besser konzentrieren können und eine Klarheit wahrnehmen, wie Sie es lange nicht mehr erleben durften.

Ich kann es aus eigener Erfahrung nur empfehlen!

Autorin: Shefali Sonalkar
Ayurveda Medizinerin, Schulmedizinerin

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